„Ein Roman in einem Jahr: Eine Anleitung in 52 Kapiteln“ von Louise Doughty

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Ein Roman in einem Jahr – für einen Anfänger klingt das verführerisch, soll es doch durchaus professionelle Schriftsteller geben, die für ihre Romane gleich mehrere Jahre benötigen. „Eine Anleitung in 52 Kapiteln“ lautet der Untertitel zu Louise Doughtys Einführung in das Romanschreiben, die erstmals 2007 im Simon & Schuster Verlag in London erschien und 2008 für den Autorenhaus Verlag von Kerstin Winter ins Deutsche übersetzt wurde. Dem entspricht der Aufbau des Buches. Auf eine Einleitung, in der die Autorin die Entstehungsgeschichte des Buches und ihre eigene Schreibmotivation darstellt, folgen 52 Kapitel, in denen angehende Autoren Schreibübungen und -anregungen vorfinden.

Das Besondere an dieser Vorgehensweise liegt darin, dass es sich nicht um isolierte Schreibübungen handelt, sondern dass dadurch zugleich eine Materialsammlung entsteht, die als Grundlage für den eigenen Roman genutzt werden kann. Gleich im ersten Kapitel erfährt der Leser, worum es Doughty eigentlich geht. Was sie vermitteln will und kann, ist Handwerk, sind Techniken. Wozu sie auffordert, ist: Schreiben, lesen, lesen, schreiben. Die Kunst einen Roman zu schreiben, beginnt Doughty zufolge nicht mit dem Plot. Der Plot ergibt sich beim Schreiben. Doughtys Anleitung ist damit ebenso für Laienschreiber gedacht, die noch keine klare Idee davon haben, wohin sich ihre Geschichte entwickeln soll, als auch für Autoren, die bereits über eine inhaltliche Vorstellung verfügen.

Entstanden ist das Buch aus einer Zeitungskolumne, über die Doughty mit Lesern an der Entwicklung eines Romans arbeitete. Die Leser schickten ihr regelmäßig die Ergebnisse ihrer Übungen zu – manches davon findet sich im Buch wieder. So können Autoren, die mit dem Buch arbeiten, ihre eigenen Ideen und Ausführungen mit denen anderer Laienschreiber vergleichen. Doch eines muss jedem klar sein und wird auch von Doughty benannt: Nur den wenigsten Schreibern wird es gelingen, tatsächlich innerhalb des Zeitraumes von einem Jahr ihren Roman zu vollenden. Leistbar ist hingegen, dass innerhalb von 52 Wochen ein solides Gerüst dafür entsteht. Vorausgesetzt, der Leser des Buches bringt tatsächlich die Disziplin und die Zeit auf, im vorgegebenen Rahmen daran zu arbeiten. Im Anschluss an die Lektüre wird er im Idealfall jedoch die Prinzipien des Schreibens verstanden und sehr viel eigenständiger an die Weiterführung seines Romans herangehen können.

Die Schreibübungen umfassen alle Themen und Bereiche, die sich auch in anderen Schreibratgebern vorfinden lassen. Neben Fantasieübungen und autobiografischer Berichterstattung finden sich beispielsweise Kapitel, in denen es um die Gestaltung der Dialoge, das Streichen von Füllwörtern, das Zusammenfügen einzelner Kapitel zu einem sinnvollen Ganzen oder auch um die richtige Zeitplanung geht.

Ein Manko dabei ist, dass es keine Kapitelüberschriften gibt, die den jeweiligen Inhalt benennen. So lassen sich bestimmte Übungen oder Inhalte nur über das eifrige Blättern im Buch oder das Bespicken mit Randnotizen wieder finden. Auch die Plotentwicklung selbst kommt in Doughtys Anleitung ein wenig zu kurz – für ungeübte Schreiber, die zudem ohne Rückmeldung auskommen müssen, besteht die Gefahr, dass sie sich verzetteln oder zu stark autobiografischen Erfahrungen verhaftet bleiben. Für Schreiber, die bereits eine einigermaßen ausgereifte Vorstellung von ihrer „Story“ haben, denen es aber noch an Übung und zuweilen auch an Selbstvertrauen und Motivation fehlt, ist Doughtys Anleitung sehr zu empfehlen.

 

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